Unsichtbar
Sieh das Unsichtbare!
Ein kleiner Junge lief an den Rand des Spielplatzes, mit hängenden Schultern und niedergeschlagenem Gesicht, er fühlte sich ungewollt, unbeachtet und unsichtbar. Die Kinder aus seiner Klasse hatten gerade Mannschaften für ihr Spiel bestimmt und wieder wurde er nicht ausgewählt.
Sich unsichtbar oder nicht auserwählt zu fühlen, ist nicht auf Kinderspielplätze beschränkt. Eine Freundin von mir, eine sehr intelligente Frau in einer hochrangigen Position, erzählte mir, wo sie sich manchmal unsichtbar fühlt: am Arbeitsplatz, manchmal zu Hause und mitunter sogar in ihrer Kirchengemeinde.
Sie erzählte ein humorvolles Gleichnis aus ihrer Arbeitswelt. Auf der Toilette gibt es drei Waschbecken mit automatischen Sensoren, durch die sich das Wasser einschaltet, wenn man die Hände in die Nähe des Sensors bewegt. Einer der Sensoren hat ein Eigenleben; manchmal funktioniert er und manchmal nicht. Du hältst die Hände vor den Sensor, damit das Wasser läuft. Du wartest und es kommt nichts. Du fühlst dich unsichtbar, nicht einmal bedeutend genug, um einen Sensor auszulösen.
Vielleicht fühlst du dich unsichtbar. Vielleicht bist du in einer Gruppe, und doch wirst du übersehen, nicht beachtet und „nicht auserwählt".
Bestimme die Quelle deines Wertes neu!
Wenn ich mich übersehen, unbeachtet und nicht auserwählt fühle, ziehe ich mich zurück. Ich reagiere so, um mich zu schützen. Meine Reaktion hilft mir jedoch nicht weiter. Die Wahrheit ist, ich muss die Quelle meines Wertes neu bestimmen. Ich suche am falschen Ort nach meiner Identität, meinem Wert und nach Anerkennung.
Wir sind soziale Wesen, geschaffen für Beziehungen und Gemeinschaft. Das ist wahr, und in der Tat bauen wir einander auf. Ich lerne jedoch, dass mein Grundwert und meine Identität nicht durch die Reaktion anderer Menschen auf mich oder ihre Anerkennung bestimmt werden, sondern dass ich zu meinem Schöpfer gehen muss, um meinen Wert und Sinn zu finden.
Es gibt Wahrheiten in Gottes Wort, die unser Antlitz heben und uns helfen können, geliebt und mit einem Bewusstsein unseres wahren Wertes zu leben. Gott kennt uns, sieht uns und hat uns auserwählt.
Gott sieht!
Gott ist der Gott, der sieht. Hagar, die Magd von Sarah, nennt Gott beim Namen El Roi, was so viel bedeutet wie „der Gott, der sieht". (1. Mose 16,13).
Hagar wurde mit ihrem kleinen Sohn in die Wüste verbannt. Allein! Sicherlich empfand sie Verzweiflung und Angst, vielleicht fühlte sie sich sogar unsichtbar. Aber für Gott war sie nicht unsichtbar. Er war sich ihrer Situation bewusst; er sah sie und befreite sie, und deshalb nennt sie ihn El Roi – den Gott, der sieht.
Gottes Charakter besteht darin, dass Er immer auf uns achtet. Wir sind immer das Zentrum seiner Vision und seines Bewusstseins.
Tatsächlich hat Gott eine intime Kenntnis von uns. Gott kennt die Zahl der Haare auf meinem Kopf. (Lukas 12,7) Gott kennt jede Träne, die du geweint hast: „Du siehst doch, wie lange ich schon umherirre! Jede Träne hast du gezählt, ja, alle sind in deinem Buch festgehalten.” (Psalm 56,9 HFA)
Gott weiß, wann ich sitze und wann ich stehe. Er nimmt meine Gedanken wahr, bevor ich sie denke. Er kennt ein Wort, das auf meiner Zunge liegt, bevor ich es überhaupt ausspreche.
„Ob ich sitze oder stehe – du weißt es, aus der Ferne erkennst du, was ich denke. Ob ich gehe oder liege – du siehst mich, mein ganzes Leben ist dir vertraut. Schon bevor ich anfange zu reden, weißt du, was ich sagen will.“ (Psalm 139:2-4)
Obwohl ich nicht verstehe, dass Gott solch eine Kenntnis von mir hat, fühle ich mich in ihr geborgen.
Sichtbar und Erwählt!
Gott sieht uns und entscheidet sich bewusst uns in seine Nähe zu ziehen.
Manchmal in meinem Leben habe ich mich „nicht ausgewählt“ gefühlt, und ich wurde „entwählt“. Am verwirrendsten ist es, wenn man nicht von denen ausgewählt wird, von denen man natürlicher Weise erwarten kann, dass sie einen auswählen würden.
Es gibt viele Möglichkeiten, bei denen wir erwarten, dass wir gewählt oder einbezogen werden, aber wir werden es nicht. Es ist nicht nötig, sie hier aufzulisten, ich bin sicher, dass du in Deinem Leben schon einige dieser schmerzlichen Enttäuschungen erlebt hast.[Text Wrapping Break]Die Wahrheit ist – Du bist von Gott erwählt.
Von Gott auserwählt zu sein, ist kein Trostpreis. Es ist eine Wahrheit, die unser Fundament ist und unser Leben lenkt. Aus der Tatsache, dass Er uns auserwählt hat, fangen wir an, unseren wahren Wert zu erkennen.
Das Wort auserwählt bedeutet sowohl im Alten als auch im Neuen Testament: auserkoren werden; geliebt werden; geschätzt werden; sich freuen; bevorzugt oder gewollt werden.
Lies einige dieser Passagen und lass die Wahrheit zu dir sprechen, wie tief und absichtlich Gott uns wertschätzt. Gott sagt uns, wir sind Ihm wichtig. Er heißt uns willkommen und möchte uns bei sich haben. Er möchte uns in seine Gegenwart aufnehmen.
„Denn ihr wisst ja, dass ihr nicht mit vergänglichen Dingen, mit Silber oder Gold, losgekauft worden seid aus eurem nichtigen, von den Vätern überlieferten Wandel, sondern mit dem kostbaren Blut des Christus als eines makellosen und unbefleckten Lammes.”[Text Wrapping Break]1. Petrus 1:18-19 (Schlachter)
„Denn in Christus hat er uns schon vor der Erschaffung der Welt erwählt - mit dem Ziel, dass wir ein geheiligtes und untadeliges Leben führen, ein Leben in seiner Gegenwart und erfüllt von seiner Liebe. Von allem Anfang an hat er uns dazu bestimmt, durch Jesus Christus seine Söhne und Töchter zu werden. Das war sein Plan; so hatte er es beschlossen.“[Text Wrapping Break](Epheser 1:4-5 NGÜ)
„Für euch hingegen, vom Herrn geliebte Geschwister, können wir Gott immer nur danken, denn ihr gehört zu den Erstgeborenen seiner neuen Schöpfung. Er hat euch dazu erwählt, durch das heiligende Wirken seines Geistes und durch den Glauben an die Wahrheit gerettet zu werden.“ (2. Thessalonicher 2:13)
„Ihr aber seid ein von Gott auserwähltes Volk, seine königlichen Priester, ihr gehört ganz zu Ihm und seid sein Eigentum. Deshalb sollt ihr die großen Taten Gottes verkünden, der euch aus der Finsternis befreit und in sein wunderbares Licht geführt hat.“ 1. Petrus 2:9
(Wir sind Geliebte Gottes und werden von Gott hoch geschätzt!)
„Geschwister, ihr seid von Gott erwählt, ihr gehört zu seinem heiligen Volk, ihr seid von Gott geliebt. Darum kleidet euch nun in tiefes Mitgefühl, in Freundlichkeit, Bescheidenheit, Rücksichtnahme und Geduld.“ (Kolosser 3:12 HFA)
„Was kann uns da noch von Christus und seiner Liebe trennen? Not? Angst? Verfolgung? Hunger? Entbehrungen? Lebensgefahr? Das Schwert ‚des Henkers‘?[Text Wrapping Break]Und doch: In all dem, tragen wir einen überwältigenden Sieg davon durch den, der uns so sehr geliebt hat. Ja, ich bin überzeugt, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch unsichtbare Mächte, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, noch gottfeindliche Kräfte, weder Hohes noch Tiefes, noch sonst irgendetwas in der ganzen Schöpfung uns je von der Liebe Gottes trennen kann, die uns geschenkt ist in Jesus Christus, unserem Herrn.“[Text Wrapping Break](Römer 8:35,37-39 NGÜ)
Glaube es!
Wir könnten Seiten und Seiten mit Wahrheiten aus Gottes Wort füllen, die Gottes Liebe und Wertschätzung uns gegenüber beschreiben. Diese Wahrheiten über Gott haben jedoch wenig Macht, unsere Gedanken, Gefühle und unser Verständnis von uns selbst zu verändern, wenn wir ihnen nicht glauben.
Ich ermutige dich, diese Passagen noch einmal zu lesen und deinen Namen darin einzufügen. Mache die Pronomen der dritten Person zur ersten Person. Mache diese Verse persönlich für dich und Gott, denn so beabsichtigt Er es.
Lass diese Wahrheiten, dein Denken darüber, wer du bist und über deinen Wert verändern. Wenn du dich das nächste Mal unsichtbar fühlst - denke über diese Wahrheiten nach.
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„Und wir haben die Liebe erkannt und geglaubt, die Gott zu uns hat. Gott ist Liebe, …“[Text Wrapping Break](1. Johannes 4:16a)
Lebe in Seiner Liebe!