Hier bin ich Herr, sende mich …und meine Karriere
Dr. Deanne De Vries - Amsterdam, Niederlande
Ich war immer sehr gesegnet, da ich in einem Haushalt aufgewachsen bin, in dem meine Eltern mir von jungen Jahren an Gott näher gebracht haben. Als ich sechs Jahre alt war, besuchte ein Missionar unsere Gemeinde und alles an das ich mich erinnere ist, wie er erzählte, dass viele afrikanische Kinder nicht die Gelegenheit haben zur Schule zu gehen und lesen und schreiben zu lernen. An dem Abend sagte ich meinen Eltern, „wenn ich erwachsen bin, werde ich nach Afrika gehen und Kindern lesen und schreiben beibringen und ich kann ihnen auch von Gott erzählen.“
Achtzehn Jahre später ist genau das passiert. Wenn ich zurückblicke, sehe ich wie Gott mich von Kindheit an vorbereitet hat.
Ich bin zweisprachig aufgewachsen, habe dann noch drei weitere Sprachen in der Oberschule gelernt und plante Sprachen zu studieren. Mein Vater, ein praktisch veranlagter Immigrant, sagte mir jedoch, dass ich Betriebswissenschaft studieren soll. So habe ich beides getan – mein Hauptfach war Internationale Wirtschaft und meine Nebenfächer Französisch und Deutsch.
Nach ein paar Jahren Berufserfahrung, wurde ich durch meine Arbeit nach New York versetzt als Leiterin für Kommunikation für eine der größten niederländischen Firmen. Die niederländische Gemeinde zu der ich gehört hatte, gab es in New York nicht, daher sah ich mich nach unterschiedlichen Gemeinden um. Eine Frau aus dem Kunstbereich unserer Firma lud mich zu einem Stevie Wonder Konzert ein bei dem ich einige ihrer Freunde traf. Als ich entdeckte, dass sie alle zu derselben Gemeinde gingen fing ich an viele Fragen zu stellen und sie luden mich ein am Sonntag an einem Gottesdienst im Bacon Theater teilzunehmen. Der Rest ist, wie man sagt, Geschichte.
Als ich als junger Christ gefragt wurde, ob ich Interesse habe auf ein Missionsteam nach Nairobi zu gehen, sagte ich: „Ja, absolut!“ Ich kündigte meinen Job an der Wallstreet, verkaufte oder verschenkte fast alles was ich besaß und stopfte den Rest in zwei Koffer und bestieg ein Flugzeug mit dem Glauben, dass Gott sich um meine Zukunft kümmern würde.
Umzug nach Afrika
In Nairobi begleitete ich einen Bruder zu einem Vorstellungsgespräch bei der UN. Als wir dort waren, fragte ich ob ich den Vorstand der Öffentlichkeitsarbeit der UN sprechen könnte. Nach einer halben Stunde verließ ich sein Büro mit einem Job. Ich war die erste Person auf dem Missionsteam nach Nairobi, die einen Job hatte. Wie? Durch Gott natürlich.
Gott benutzte die Weisheit meines irdischen Vaters um mich für den Dienst meines himmlischen Vaters vorzubereiten. Der Vorstand der Öffentlichkeitsarbeit der UN war auf der Suche nach jemanden mit genau meinem Profil gewesen und meinen Sprachkenntnissen, um für drei ihrer vierteljährlich erscheinenden Ausgaben von Magazinen zuständig zu sein, die in sechs Sprachen erschienen und für eine Zielgruppe innerhalb und außerhalb des Unternehmens waren.
Später arbeitete ich als Angestellte für die Gemeinde in Nairobi und dann auch in Südafrika. Jedoch vermisste ich die reguläre Arbeitswelt und wie sie meinen Verstand und meine Anwendung des Bibelstudiums (wie verhalte ich mich in einer Situation bei der Arbeit) beeinflußt. Aber ich fühlte mich schuldig …sollte es nicht der Traum von jedem Jünger sein im Vollzeitdienst zu arbeiten? Dankenswerter Weise halfen mir einige Schwestern zu erkennen, dass mein Herz immer im Vollzeitdienst für Gott ist … nur dass jemand anderes mein Gehalt bezahlt.
Hier bin ich Herr, sende mich …und meine Karriere
Durch meine gesamte Karriere hat Gott mich gesegnet, so dass ich in zwölf verschiedenen Ländern leben konnte und durch meine Arbeit in 30 weitere reisen konnte. Am besten gefällt mir, dass egal wohin ich reise, habe ich eine geistliche Familie. Ich schätze die Mahlzeiten, das Lachen, den Gesang und fast alle Leute, die ich auf meinen Reisen getroffen habe.
Nebenbei gesagt führte der Punkt „Familie“ zu haben zu einigem Neid von Seiten meiner Arbeit. Meine Kollegen konnten nicht nachvollziehen, wie ich in Abidjan, Dschuba, Kuwait, Luanda oder Singapur zum ersten Mal ankommen kann und sofort Freunde habe mit denen ich etwas unternehmen kann.
Einer der Geschäftsreisen, die mir am stärksten in Erinnerung geblieben ist, war eine Einladung nach Lesotho, einer kleinen Gemeinde im südlichen Afrika, um mich mit Regierungsangestellten zu treffen und einem Abendessen mit dem König. Das Essen war für 19 Uhr am Abend geplant, aber ein Treffen der Gemeinde fand um 18 Uhr statt. Ich fragte den Botschafter, der die Reise koordinierte, ob wir das Essen um eine Stunde verschieben könnten … und er bejahte! Als der König später beim Abendessen fragte, ob wir das Land schon genießen konnten und Leute kennengelernt hatte, konnte ich mitteilen wie ich mich mit Freunden meiner Kirche getroffen hatte und einer von ihnen war sogar Mitglied des Parlaments. Neue Wege
So, was macht man als Jünger Jesu, Karrierefrau mit Doktortitel (nicht der medizinische) mit mehr als 30 Jahren Erfahrung in der ganzen Welt? Ich habe mich entschieden zu schreiben.
Meine ersten zwei Bücher befassen sich mit Afrika. Das erste, „Africa: Open for Business“ (Afrika geöffnet für den Handel), ist bereits erschienen. Später im Jahr wird mein zweites Buch über politische Leitung in Afrika erscheinen, es basiert auf vielen Gesprächen mit Afrikanern die in der Regierung leitende Verantwortung tragen und die ich für meine Doktorarbeit interviewt habe.
Ich arbeite auch an einigen geistlichen Büchern. „Single & Significant“ (Single & Bedeutend) wirft ein Licht auf Gottes Ruf an Unverheiratete, ihr Leben voller Erfüllung zu leben und zeigt allen anderen welch starken Einfluss Singles in unserer Welt und in unseren Gemeinden haben können. In meinem Buch „Here am I, Lord, Send Me … and My Career“ geht es darum eine internationale Karriere zu nutzen oder aufzubauen, die dir erlaubt Gott zu verherrlichen, deinen Beruf auszuüben und einen positiven und bedeutsamen Einfluß auf die Welt zu haben.
Blüh wo du gepflanzt bist
Mein Gebet ist, dass ich Jünger in der ganzen Welt inspirieren kann ihr Leben zu leben und in Fülle auszukosten. Mein Gebet ist auch immer gewesen dort zu blühen, wo ich gepflanzt bin, jede Gelegenheit zu nutzen, die ER mir bietet, um mir und anderen zu helfen Gott nahe zu sein und ihn besser kennenzulernen.
Ich bete, dass durch mein Leben und meine Geschichten Jünger Jesu in der ganzen Welt erfahren, dass sie beides, eine Beziehung mit Gott und eine Karriere anstreben können, beides Gott und ihren Doktortitel oder „Dr. Blüh wo Gott dich hinpflanzt“ zu sein.
0 Comments